Nach zwei Jahren mehr oder weniger wasserfreien Urlauben muss es 2019 unbedingt wieder aufs Schiff gehen. Wir als Nordland-begeisterte Familie wollen diesmal das Land der Elfen und Trolle kennenlernen. Unsere Reisezeit, Juni in den bayerischen Pfingstferien, liegt diesmal kurz vor der Sonnwende, so dass wir uns auf helle Nächte freuen können.
Um entspannt anzureisen, verbringen wir vorab wieder eine Nacht in Bremerhaven.
Einschiffung in Bremerhaven
Dank "Early Check In" (geht wirklich flott) und dem "Ganz große Freiheit-Paket"* starten wir unseren Tag mit einem ausgiebigen und entspannten Frühstück in der Café Lounge am Heck des Schiffes.
*Die "Ganz große Freiheit" (Abkürzung GGF) ist ein Paket, das man zum Premium all inkusive von TUI Cruises noch dazu buchen kann. Mit der GGF sind alle Bezahlrestaurants an Bord und auch alle hochwertigen Getränke wie Champagner, diverse Weine usw. inkludiert. Das Paket lohnt sich aus unserer Sicht vor allem für "Mehrfachtäter" von TUI Cruises, die großen Wert auf Genuss legen. Hier findest Du weitere Informationen: https://www.tuicruises.com/ganz-grosse-freiheit
Bald darauf können wir auch unsere Heckkabine beziehen und um 20 Uhr heißt es dann Leinen los und auf nach Schottland!
Der erste Seetag verläuft unspektakulär, beschert uns aber einige schöne Aufnahmen von Meer, Wolken und Sonnenuntergang.
Invergordon/Schottland
Heute begrüßen wir eine alte Bekannte. In Invergordon haben wir bereits 2016 auf unserer Kreuzfahrt rund um Großbritannien angelegt. Leider ist diesmal unser damaliger Reiseleiter nicht mehr verfügbar und wir buchen stattdessen eine Taxitour mit einem Bekannten von ihm.
Diesmal erkunden wir den Südosten von Inverness. Wir besuchen die Klosterruine Beauly Priory, Loch Ness mit Urquart Castle, Inverness (Mittagessen in einem super Fish & Chips-Laden), das Schlachtfeld Culloden, die wunderschönen Gärten von Schloss Cawdor und die 4000 jährigen Hügelgräber von Clava Cairns. Unser Guide hat einen starken schottischen Akzent, aber nach einer Weile verstehen wir ihn gut. Und auch das Wetter begegnet uns diesmal schottisch - von Sonne bis hin zu Nieselregen haben wir alles dabei.
Den Abend lassen wir im Steak-Restaurtant Surf &Turf und an der Diamant-Bar ausklingen.
Um die nächsten Seemeilen bis nach Island zu überwinden, benötigt es einen weiteren Seetag. Jetzt merkt man schon deutlich, dass wir in nordischen Gewässern unterwegs sind.
Bei teilweise 8 Beaufort durchpflügen wir einige hohe Wellenberge. Auf unserer sechsten Kreuzfahrt erleben wir das erste Mal wirklichen Seegang und können berichten: "Wir sind seetauglich!"
Seit Invergordon begleitet uns ein Schwarm Möwen. Es ist faszinierend, sie beim Gleiten zu beobachten.
Seyðisfjörður
Am frühen Morgen erreichen wir über den gleichnamigen Fjord das wolkenverhangene Seyðisfjörður. An den Berghängen der Stadt mit nicht einmal 700 Einwohnern liegt noch Schnee. Der idyllische Ort mit den bunten historischen Holzhäusern lädt zum Wandern ein. Wir begeben uns auf eigene Faust auf eine Tour vorbei an vielen kleinen Wasserfällen. Je weiter wir ins Landesinnere laufen, desto einsamer wird es. Nach gut 2,5 Stunden kehren wir mit ersten Eindrücken dieses faszinierenden Landes zurück aufs Schiff.
Akureyri
Der nächste Stop unserer Reise ist die viertgrößte Stadt Islands. Sie liegt im Norden der Insel, 50 km vom Polarkreis entfernt. Das Wetter ignoriert diese Lage heute und beschert uns für diese Region seltene, sommerlich heiße 20° C.
Unser Guide in Akureyri ist Fotograf und nimmt uns in seinem Jeep auf eine eindrucksvolle Fotosafari mit. Ich nehme es gleich vorweg: dieser Tag wird das Highlight der Reise und auch einer unserer schönsten Landgänge.
Wir besuchen die Hotspots der Region - nur immer vor oder nach den Busladungen - aber auch Gegenden, die ein Gruppenausflug nicht zu sehen bekommt.
Außerdem dienen wir selbst als Fotomodell und erhalten im Anschluss die Bilder zur freien Verfügung.
Gerade bei Akureyri konnten wir uns in die faszinierende Vulkanlandschaft mit ihren ausdrucksstarken Farben verlieben.
Unsere erste Station ist der bekannte Wasserfall Goðafoss, benannt nach den Göttern, den wir nahezu allein bestaunen können.
Als nach einer Stunde dann die ersten Busladungen ankommen, geht es für uns vorbei am See Mývatn ("Mückenwasser" mit beeindruckender Vogelwelt) zum Geothermalgebiet Hverir mit seinen sprudelnden Schlammbecken und dampfenden Gasen. Hier kann man Island riechen - Schwefel liegt in der Luft.
Nach einer kleinen Mittagspause geht es vorbei am Víti, einem vulkanischen See am isländischen Zentralvulkan Krafla, und wir erreichen Leirhnjukur, eine Vulkanspalte des Krafla. Der letzte Ausbruch hier war am 20. September 1975 und dauerte mit Unterbrechungen 9 Jahre! Vor uns erstrecken sich kilometerlange Lavafelder.
Das Gebiet eignet sich zum Wandern, allerdings sollte man auf vulkanischem Gebiet immer vorsichtig sein. Schnell könnte man als nicht Ortskundiger auch einbrechen und in einer heißen unterirdischen Quelle landen.
Jetzt wird es langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Noch ein kurzer Halt an der Höhle Grjótagjá, in der eine Szene in GoT gedreht wurde, dann kehren wir nach Akureyri zurück.
Unser Guide lädt uns noch zu einer Kugel Eis in der besten Eisdiele des Ortes ein, bevor es wieder aufs Schiff geht.
Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Wir müssen wiederkommen! Denn eines haben wir auch beim Auslaufen nicht gesehen - Wale. Naja, einen - aus weiter Ferne!
Reykjavík
Am Morgen des nächsten Tages gleiten wir vorbei am Snæfellsjökull, seit Jules Vernes „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ der wohl bekannteste Berg Islands.
Mittags erreichen wir dann die Hauptstadt Reykjavik und werden erst am nächsten Abend ablegen. Wir haben im Vorfeld einen Mietwagen gebucht, um den Golden Circle bis in die Nacht hinein zu erkunden - es ist ja Mittsommer!
Erste Station ist der Kratersee Kerið. Nach einem Abstecher zum kleinen, aber feinen Wasserfall Faxi geht es zum Geothermalgebiet Haukadalur mit dem einzig aktiven Geysir auf Island, dem Strokkur. Dieser bricht alle 8-10 Minuten aus und spuckt dann eine 10-20m hohe, kochende Wassersäule in die Luft. Der berühmte Gullfoss (Goldener Wasserfall) mit seinen zwei Kaskaden ist der vorletzte Stop auf unserer Route, bevor wir dann gegen 21:30 Uhr am Þingvellir National Park ankommen. Aufgrund der späten Uhrzeit erleben wir den Park mit dem Graben zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte ausnahmsweise nahezu menschenleer.
Den nächsten Tag gehen wir ruhiger an. Heute steht Reykjavik selbst auf dem Programm und wir haben diesmal einen Ausflug über TUI Cruises gebucht - eine eScooter-Tour durch die Hauptstadt Islands. Es ist der 17. Juni und die Isländer feiern ihren Nationaltag. In der Innenstadt machen wir Halt und erkunden auf eigene Faust die Umgebung. Wir schlendern durch die Straßen hinauf zur architektonisch beeindruckenden Hallgrímskirkja. Unser Weg zurück zum Schiff führt uns vorbei am Botanischen Garten und dem Nationalstadion Islands, das nur max. 21.000 Zuschauer fasst.
Kirkwall/Orkney Inseln
Die nächsten zwei Seetage verarbeiten wir unsere bisherigen Eindrücke, bevor wir unseren letzten Hafen auf unserer Reise erreichen - Kirkwall auf den schottischen Orkney Inseln. Ein ausgewanderter Deutscher wird uns als unser Reiseleiter die Hauptinsel Mainland mit ihrer einzigartigen Geschichte und Kultur näher bringen.
Neben dem jungsteinzeitalterlichen Steinkreis Ring von Brodgar und der Siedlung Skara Brae lernen wir bei der Italian Chapel und der Bucht Scapa Flow einiges über die Geschichte zu Zeiten des 2. Weltkrieges. Aber auch über die heutige Lebensweise und Kultur erfahren wir viel. Und über Whisky, inklusive einer kurzen Shoppingtour in der Highland Park Destillerie.
Nach einem weiteren Seetag nehmen wir in Bremerhaven Abschied von der MS 3, blicken zurück auf eine atemberaubende Reise und machen uns auf den Heimweg nach München.
Island und Schottland werden uns sicherlich wiedersehen!
Konkrete und weitere Tipps und Empfehlungen erhältst Du gerne bei Buchung.
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